BANDSCHEIBENVORFALL
Bandscheibenvorfall Spezialist in Innsbruck, wegen Lesbarkeit endlich
LWS BANDSCHEIBENVORFALL -
IM BEREICH DER LENDENWIRBELSÄULE (LUMBAL)
Bei einem
LWS Bandscheibenvorfall kommt es relativ plötzlich zu Rückenschmerzen, die möglicherweise später in die Beine ausstrahlen. Die Schmerzen werden durch Austritt von Bandscheibengewebe in den Spinalkanal oder das Nervenaustrittsloch (Neuroforamen) verursacht. Deshalb sind sie mit Taubheit oder Kribbeln (z.B große Zehe, Fußaußenrand) und manchmal auch mit einer Schwäche von bestimmten Muskelgruppen (z.B Fußhebung, Fußsenkung) verbunden. Eine Notfallsituation entsteht bei einem sehr großen Bandscheibenvorfall (Massenvorfall). Dabei wird den gesamten Wirbelkanal eingeengt, deswegen kommt es zu Blasen- und Mastdarmstörungen und Potenzstörung bei Männern (
Cauda Equina Syndrom).
konservative Behandlung - Infiltration
Bestehen beim betroffenen Patienten keine Ausfallserscheinungen, ist evenfalls hier eine
konservative (nicht operative) Behandlung möglich. Sogar relativ große Bandscheibenvorfälle können sich komplett zurückbilden. Eine sehr effektive Methode ist die sogenannte PRT (
Periradiculäre Therapie–Nervenwurzelinfiltration).
operative Behandlung
Bestehen die Beschwerden jedoch sehr lange oder sind Ausfallerscheinungen vorhanden, ist die
operative Behandlung eine komplikationsarme und sehr effektive Behandlungsmethode. Bei den minimalinvasiven mikroskopischen Bandscheibenoperationen werden die für die Stabilität der Wirbelsäule wichtigsten Strukturen maximal geschont (die Muskulatur) und minimal bzw überhaupt nicht entfernt (Wirbelgelenke). Die früher durchgeführte Bandscheibenausräumung (
Mikrodiskektomie/Nukleotomie) wird heutzutage allerdings nur selten durchgeführt. Vielmehr häufiger wird nur das „Problemstück“ der Bandscheibe entfernt (
Sequestrektomie). Dadurch wurde die Erholung und der Erfolg dieser Operationen im Vergleich zu früheren Jahren deutlich verbessert. Die Patienten sind übrigens direkt nach der Operation frei von Beinschmerzen und nach sechs Wochen auch voll belastbar.
Rezidivvorfall
Es kommt jedoch trotz maximaler Sorgfalt des Operateurs und maximaler Vorsicht der Patienten in ca 5 bis 10% der Fälle zum
Rezividbandscheibenvorfall. Dieser kann sich nach einigen Wochen (Frührezidiv) oder sogar Jahren (Spätrezidiv) entwickeln. Bei einem Rezidivvorfall ist eine konservative Behandlung deutlich weniger effektiv, als zuvor beim ersten Bandscheibenvorfall. Eine minimalinvasive mikroskopische Bandscheibenoperation kann auch in diesen Fällen, genauso gut wie beim ersten Bandscheibenvorfall, helfen.
Osteochondrose
Es gibt jedoch Patienten, die sogar einen zweiten Rezidivvorfall zusammen mit
Osteochondrose (Abnutzung der Bandscheibe mit Veränderungen an benachbarten Knochenstrukturen) entwickeln. Dabei sind die Beinschmerzen nur kurzfristig oder gar nicht gebessert. Es entwickelt sich starke Rückenschmerzen. Hier ist es notwendig, die Nervenwurzel maximal zu entlasten (komplette Entfernung des Wirbelgelenkes und der Bandscheibe), ebenso das Bewegungssegment mittels Käfig und Schrauben zu versteifen (
TLIF–transoraminal lumbar interbody fusion). Im Falle einer gescheiterten Bandscheibenoperation wird sehr häufig die sogenannte
minimal invasive surgery Technik (MIS TLIF) durchgeführt. Dabei geht es vor allem um Schonung der Rückenmuskulatur, die für die weitere Zukunft des Patienten entscheidend ist.